Obdachlose haben oft Schwierigkeiten, einen Schlafplatz zu finden, da die Kapazitäten der Unterkünfte begrenzt sind, es bürokratische Hürden gibt und bestimmte Gruppen (z. B. Paare, Personen mit Haustieren) ausgeschlossen werden. Außerdem sind Informationen über freie Plätze schwer zugänglich. Da wohnungslose Menschen häufig selbst kein funktionierendes Smartphone besitzen, erfolgt die Vermittlung in Notunterkünfte in der Regel durch Sozialdienste und Streetworker.
Aufgabe
Entwurf einer App für die Vermittlung von Notunterkünften an obdachlose Menschen. Die größte Herausforderung bei der Entwicklung der App ist die Echtzeit-Verfügbarkeit der Schlafplätze, da viele Notunterkünfte ihre Belegung nicht digital erfassen. Weitere Schwierigkeiten sind die Nutzerfreundlichkeit für Streetworker, die oft unter Zeitdruck arbeiten, sowie die Integration verschiedener Unterkünfte mit unterschiedlichen Regeln und Zugangsbedingungen. Zudem muss die App offline-funktional sein, da nicht alle Nutzer durchgehend Internetzugang haben.
Ziel
Das Ziel ist es, Streetworkern und Sozialdiensten eine schnelle und einfache Möglichkeit zu bieten, freie Schlafplätze für Obdachlose in Notunterkünften zu finden und zu reservieren. Dadurch soll die Vermittlung effizienter werden, Wartezeiten reduziert und der Zugang zu sicheren Übernachtungsmöglichkeiten erleichtert werden.
Meine Rolle: UX/UI-Designer
Projektdauer: Februar – März 2025
Verantwortlichkeiten
Analyse der Nutzerbedürfnisse anhand von Forschungsplänen, Entwicklung von Wireframes, Mockups und Prototypen, Gestaltung intuitiver und ansprechender Benutzeroberflächen
Nutzungsforschung
Zusammenfassung
Im Rahmen von Fallstudien habe ich Interviews geführt und Personas erstellt, um Nutzende und ihre Bedürfnisse zu verstehen. Ich erkannte den Bedarf an einem digitalen Tool, das Verfügbarkeiten, Filtermöglichkeiten und eine einfache Buchung bietet. Das Tool wurde als App konzipiert, die auch für Nutzer ohne sichere Internetverbindung geeignet ist.
Probleme
Persona: Tom
Problembeschreibung:
Tom ist ehrenamtlicher Mitarbeiter des Berliner Kältebusses, der auf schnelle und zuverlässige Informationen über freie Notunterkünfte angewiesen ist, um obdachlosen Menschen schnell und zuverlässig einen sicheren Schlafplatz bieten zu können.
User Journey Map: Tom
Tom arbeitet in einem Kältebus in Berlin. Hier hat er direkten Kontakt zu bedürftigen Menschen und braucht ein Tool, um zuverlässige Schlafplätze zu buchen.
Empathy Map
Die Empathy Map zeigt, was Tom denkt, fühlt, sagt und tut. So können wir seine Bedürfnisse, Motivationen und Herausforderungen besser verstehen.
Design-Entwicklung
Bei der Entwicklung des Designs der Anwendung ist es wichtig, eine benutzerfreundliche und intuitive Oberfläche zu schaffen, die auch für Benutzer mit geringen technischen Kenntnissen leicht verständlich ist. Barrierefreiheit muss berücksichtigt werden, z.B. durch klare Schriften und einfache Navigation. Die App sollte auch offline nutzbar sein und Echtzeit-Verfügbarkeiten bieten, um eine schnelle und effiziente Buchung zu ermöglichen.
Digitale Wireframes V1
Die Wireframes sind minimalistisch und klar strukturiert, um eine einfache Bedienbarkeit auch bei eingeschränkten technischen Kenntnissen zu gewährleisten.
Verbesserungen
Die Erkenntnisse der ersten Usability-Studie dienten dazu, die App in der nächsten Iteration benutzerfreundlicher und effizienter zu gestalten. Nach der ersten Version von Wireframes habe ich diese Änderungen vorgenommen.
Digitale Wireframes V2
→ Link zum Low-Fidelity-Prototyp
Auswertung Affinitaetsdiagramm
Usability-Studie: Ergebnisse
Eine kurze Zusammenfassung zu den durchgeführten Usability-Studien und Ihre Ergebnisse:
Mockups
High-Fidelity-Prototyp
→ Link zum High-Fidelity-Prototyp
Berücksichtigung der Barrierefreiheit
Erkenntnisse
Wirkung:
Nutzende fanden die Idee sehr gut und wünschten sich eine solche App für ihre Arbeit. Ein Zitat: „Die App ist eine große Hilfe, um schnell und einfach einen Schlafplatz für meine Klienten zu finden – sie ist übersichtlich und spart uns viel Zeit. Vor allem die Offline-Funktion ist ein großer Vorteil!“
Was ich gelernt habe:
Nach der Fertigstellung des Prototyps habe ich festgestellt, dass die App insgesamt gut verständlich und benutzerfreundlich ist, jedoch noch Optimierungsbedarf bei der Navigation und den Filteroptionen besteht. Die Nutzende schätzen vor allem die Echtzeitverfügbarkeit und die Offline-Funktionalität, was mir zeigt, dass diese Funktionen einen echten Mehrwert bieten.
Weitere Schritte:
Einzelne Testpersonen haben den Wunsch nach detaillierteren Informationen zu den Unterkünften geäußert, was ich in der nächsten Iteration berücksichtigen möchte. Aus technischer Sicht läuft der Prototyp auf den meisten Geräten gut. Für die Nutzung auf weniger leistungsstarken Smartphones könnte noch Performance-Optimierungen notwendig sein, um die Benutzererfahrung weiter zu verbessern.